Interviews

Interview mit Prof. Dr. Monika Zimmermann

"Coaching ist für mich eine Berufung"

Ihre Erfahrungen als Coach möchte Prof. Dr. Monika Zimmermann über ihr Coaching-Ausbildungsprogramm im eigens dafür gegründeten Zentrum für interdisziplinäres Coaching weitergeben. Im Interview erfahren Sie mehr über ihre Beweggründe und Ansätze.

6 Min.

Monika Zimmermann

Wie sind Sie zum Coaching gekommen? Können Sie uns Ihren Lebenslauf kurz schildern?

Coaching ist für mich eine Berufung und zieht sich wie ein roter Faden durch meinen Lebenslauf. Seit meinem Abschluss in Diplom-Pädagogik coache ich mit großer Leidenschaft Menschen und Organisationen. Ich habe sowohl Erfahrung in freiberuflicher als auch festangestellter Coaching-Tätigkeit. Im Jahr 2018 wurde ich in die Geschäftsführung der Internationalen Berufsakademie der F+U Unternehmensgruppe aufgenommen und widmete mich dort der Akkreditierung von Studiengängen mit Fokus auf Coaching. Die Standards des Deutschen Bundesverbands für Coaching e.V. (DBVC) sowie der International Organization for Business Coaching (IOBC) sind für meine Arbeit als Coach und Lehr-Coach bedeutsam.

Wie bzw. wo haben Sie Ihre Ausbildung zum Coach oder weitere Coaching-Qualifikationen erworben?

Ich habe eine Coaching-Ausbildung bei Dr. Brigitte Wolter absolviert. Durch ihre interdisziplinäre Expertise erhielt ich Impulse für meine professionelle Entwicklung. Diese Ausbildung hat mich entscheidend geprägt, insbesondere hinsichtlich eigener und fremder Erwartungshaltungen. Meine bis dahin erworbenen Kenntnisse über interdisziplinäres Lehren und Lernen waren eine optimale Grundlage dafür. Um das Fundament der systemischen Schule handlungsleitend zu verinnerlichen, habe ich eine dreijährige Weiterbildung in systemischer Therapie bei Dr. Bernd Schumacher (Internationale Gesellschaft für Systemische Therapie) absolviert. Die Effekte von Psychoedukation finde ich nach wie vor bemerkenswert.

Wo liegen Ihre Schwerpunkte und Spezialisierungen als Coach?

Meine beiden Schwerpunkte sind Executive-Coaching für das Management sowie Coaching für Einzelpersonen, Paare und Familien. Durch meine langjährige Lehrtätigkeit bin ich am Puls der Zeit bzgl. Lehr- und Lernforschung. Dieses Know-how lasse ich auch in meine Coachings und meine Coaching-Ausbildung einfließen. Als Coach, Wissenschaftlerin und Geschäftsführerin habe ich persönlich erfahren, wie wichtig es ist, verschiedene Perspektiven einnehmen und umsetzen zu können. Im Coaching-Prozess erarbeite ich mit den Klienten und Klientinnen einen sicheren Wirkungsrahmen, damit Herausforderungen strukturiert und mit mehr Klarheit und Entschlossenheit erfolgreich gelöst werden können.

Wie kam es zur Gründung des Zentrums für interdisziplinäres Coaching?

Die Weiterentwicklung von Menschen und Organisationen ist mir ein wichtiges Anliegen. So konnte ich in verschiedenen Institutionen bereits viele Personen coachen. Mein vielfältiges Know-how möchte ich künftig über eigene zertifizierte und wissenschaftlich fundierte Aus- und Weiterbildungen vermitteln. Daher habe ich das „Zentrum für interdisziplinäres Coaching“ gegründet. Ich kann es kaum erwarten, wenn es im Frühjahr 2022 durch Certuria als Bildungsträger zertifiziert ist und meine erste Coaching-Ausbildung – mit kleinen Gruppen und engmaschiger Begleitung – startet.

Können Sie uns Ihr Ausbildungsprogramm kurz beschreiben?

Ich habe schon im Rahmen meiner Promotion ein wissenschaftlich und didaktisch fundiertes interdisziplinäres Ausbildungskonzept entwickelt, das sich auf die individuellen Ressourcen und Ziele des angehenden Coachs konzentriert. Durch eine systematische Prozessbegleitung gelingt der Theorie-Praxis-Transfer aus meiner Sicht am besten. Die Teilnehmenden begleite ich dabei, ihre Haltung und ihre Ziele zu entwickeln und zu erreichen, indem sie ihre Stärken konsequent einsetzen. Zudem erlangen sie ein grundlegendes Verständnis für menschliche Entwicklungsaufgaben sowie ein tieferes Verständnis für eigene und fremde Ressourcen und Muster.

Welche Methoden, Modelle und Ansätze vermitteln Sie in Ihrer Ausbildung?

Meine didaktische Strategie lautet: begeistern – bewusst machen – befähigen. Wir begleiten und unterstützen angehende Coaches dabei, ihre professionellen Kompetenzen zu entwickeln. Besonders wichtig ist mir, dass die angehenden Coaches eine personenzentrierte Haltung einnehmen sowie vorurteilsfrei und offen kommunizieren. Schließlich geschieht individuelles Wachstum nur unter sicheren Bedingungen. In unserer Ausbildung beschäftigen sich die Teilnehmenden mit ihren individuellen Stärken, um ihre Ziele zu erreichen. An der Ausbildung wirken außerdem namhafte Referenten und Referentinnen aus Forschung, Therapie, Coaching-Praxis und Management mit.

Welche Schwerpunkte sind Ihnen besonders wichtig?

Die theoretischen Grundlagen bilden die positive Psychologie Seligmans und der personenzentrierte Ansatz Carl Rogers. Darauf möchte ich besonders eingehen, denn meine innere Haltung ist im „WEK-Ruf“ von Rogers´ Persönlichkeitskonzept verwurzelt. Folglich sind Wertschätzung, Empathie und Kongruenz elementare Bestandteile meines Coaching-Schwerpunktes und Handelns. Zudem habe ich ein ganzheitliches Verständnis von Coaching. Als Coach bin ich nicht nur die Expertin, sondern als humanistisch gebildete Entwicklungspartnerin auch imstande, existenzielle Fragen zu stellen und diese zielführend und sinnstiftend zu beleuchten.

An wen richtet sich die Ausbildung?

Die Coaching-Ausbildung richtet sich an Berater und Beraterinnen, Trainer und Trainerinnen, Personalverantwortliche, Personalentwickler und Personalentwicklerinnen sowie Führungskräfte aller Branchen. Außerdem an all jene, die ihre sozialen, kommunikativen und professionellen Kompetenzen verbessern und sich selbst etwas mehr entdecken und entwickeln möchten. Voraussetzungen für die Teilnahme sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium und mindestens drei Jahre Berufstätigkeit. Ausnahmen sind nach Einzelprüfung möglich.

Können Sie die Vorgehensweise und Rahmenbedingungen der Ausbildung kurz erläutern?

Die Coaching-Ausbildung hat einen Umfang von 160 Stunden in Ausbildung sowie 120 Stunden Selbststudium inkl. Arbeit in selbst gewählten Lerngruppen. Zwischen den Modulen finden sieben 90-minütige Supervisionseinheiten statt. Das Zertifikat erhalten die Teilnehmenden nur bei vollständiger Teilnahme an allen Modulen, dem Erstellen und Präsentieren ihres Coaching-Konzepts und ihres individuellen Lernportfolios. Bei regelmäßiger Teilnahme stellen wir eine Teilnahmebescheinigung aus. Die Ausbildung startet im Mai 2022. Interessierte können sich bei einem Online-Infoabend oder über unsere Website informieren.

Haben Sie ein Alleinstellungsmerkmal? Was unterscheidet Sie von anderen Instituten?

François Rabelais sagte einmal: „Menschen sind keine Fässer, die gefüllt, sondern Feuer, die entfacht werden wollen.“ Dieser Gedanke bestimmt auch die Art und Weise, wie ich ausbilde. Ich bin überzeugt davon, dass jeder Mensch ein unfassbares Entwicklungspotenzial in sich trägt, das entfacht werden will. Ich möchte individuelle Potenziale aufdecken und fördern – und das wissenschaftlich und didaktisch fundiert. Deshalb setze ich auf die Mitwirkung namhafter Referenten und Referentinnen aus Forschung, Therapie, Coaching-Praxis und Management. Dadurch kommen in der Ausbildung u.a. auch Aspekte wie Bewegungstherapie oder Unternehmensentwicklung zur Sprache.

Nach oben
Coach-Suche
Persönlicher Kontakt

Coach-Suche

Finden Sie unter mehr als 1.000 qualifizierten Coaches den Passenden für Ihr Anliegen.

Alle Coaches werden in einem aufwendigen Verfahren von uns geprüft.

Kontakt

Wir sind gerne persönlich für Sie da!

Jennifer Schawe

Leitung CoachDb

T  +49 541 98256-777
M info@coachdb.com

Montag - Donnerstag
09.00 - 15.00 Uhr