An drei Tagen wenden wir uns intensiver einer speziellen Form der Autorität in Führungskontexten zu. Diese Haltung strebt danach, Führungsbeziehungen trotz bestehender hierarchischer Unterschiede in Richtung Gleichwertigkeit, Gewaltfreiheit und einer geteilten, co-kreativen Führungspraxis zu transformieren – besonders bei auftretenden Konflikten. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Führungskräfte in einem unübersichtlichen, kontinuierlich veränderlichen Umfeld dennoch wirksam agieren können.
Diese Führungshaltung evolvierte aus dem Ansatz der Neuen Autorität nach Omer und von Schlippe – und wurde von Frank Baumann-Habersack explizit auf Führungssituationen hin ausgerichtet. Wissenschaftlich gesättigt ist sie insbesondere durch feldtheoretische Perspektiven nach Lewin, Ciompi und Shimizu sowie dem personenzentrierten, systemtheoretischen Zugang nach Kriz – angereichert durch Scharmers Impulse aus der Theorie U und Mezirows „transformative learning“.
Innerhalb des gemeinsamen Prozesses schaffen wir einen lebendigen Erfahrungsraum, in dem wir diese Haltung sowie ihre grundlegenden Prinzipien erkunden und praktisch erfahren. Durch gemeinsame Reflexion und kollektives Bewusstsein entsteht Schritt für Schritt eine klarere Gestalt dieser Führungshaltung.
Je nach Interessen der Mitwirkenden entscheiden wir gemeinsam, welche Schwerpunkte wir setzen oder vertiefen. Häufig ergeben sich in diesem Zusammenhang folgende Themenfelder:
Die sieben zentralen Elemente und drei Intensitätsstufen dieser transformativen Autoritätshaltung
Bewusster und kritischer Umgang mit Autorität, Macht, Gewalt und Zwang in der Führung, insbesondere im Kontext organisationaler Transformationsprozesse
Auseinandersetzung mit historisch verankerten mentalen Modellen und Annahmen von Führung aus dem letzten Jahrhundert
Konfliktdynamiken in Wandelprozessen und die Rolle von Affektregulation
Die Relevanz von Raum und Zeit als zentrale Einflussgrößen auf systemischen Wandel
Nichtlineare Systemdynamiken, Übergänge zwischen Ordnungszuständen (Ordnungs-Ordnungs-Übergänge) und emergente Strukturbildung in Situationen hoher Unsicherheit
Unsere methodische Arbeit verbindet insbesondere Erkundungsaufstellungen, theoretische Impulse sowie vielfältige Reflexions- und Dialogformate.